Fußball ist unser Leben

Auch bei den Jugendlichen in Kaltbrunn hatte dieser Spruch seine Wirkung, und so wurde jeden Sonntag auf verschiedenen Bolzplätzen dem runden Leder nachgejagt. Die Schar wurde immer größer und der Wunsch nach einem richtigen Sportplatz ebenfalls. Da gab es nur eine Möglichkeit, ein Fußballverein muss gegründet werden.


Gründungsversammlung

Am 10. November 1967 fand im Gasthaus “Zum Tälchen der Heimat” in Kaltbrunn die Gründungsversammlung statt, bei der 26 Personen anwesend waren. Der ersten Vorstandschaft gehörten die aktivsten Männer des neuen Vereins an. 1. Vorsitzender wurde Konrad Gruber, 2. Vorsitzender Kurt Mayer, Schriftführer Bernhard Waidele, Kassier Alois Armbruster und Herbert Mayer, zum Trainer und Betreuer der Jugendmannschaft wurde Berthold Harter gewählt.

Für die Spielrunde 1968/69 wurde beim Südbadischen Fußballverband eine A-Jugendmannschaft angemeldet. Viel Idealismus und eine Menge Arbeit waren aber noch erforderlich, bis die fußballbegeisterten Jugendlichen ihr erstes Punktspiel bestreiten konnten. Ein eigener Sportplatz war dabei das größte Problem. Nur den Bemühungen von Bürgermeister Alois Armbruster, Ratschreiber Bernhard Waidele und dem 1. Vorsitzenden Konrad Gruber ist es zu verdanken, dass ein Gelände zum Bau eines Sportplatzes gefunden wurde. Mitte Februar 1968 wurde unterhalb des Bernetshofs mit den ersten Erdarbeiten begonnen. Die Hoffnung auf eine baldige Fertigstellung wurde jedoch schnell zerschlagen, denn das Gelände war sehr nass und musste mit einer starken Schotterlage befestigt werden. Diese Arbeiten wurden mehrmals unterbrochen. Erst im Mai 1969 konnte das Gelände eingesät und gedüngt werden.

Für die Heimspiele stand somit kein eigener Sportplatz zur Verfügung. Die Spielvereinigung Reinerzau half in der Not und gestattete dem Verein Training und Heimspiele auf ihrem Fußballplatz auszutragen. Ohne dieses großzügige Entgegenkommen wären die ersten Jahre des jungen Vereins noch schwieriger geworden.

Das erste Punktspiel der A-Jugend auf dem Sportplatz in Reinerzau am
1. September 1968 wurde gegen Hofstetten mit 0 : 15 verloren. Am 13. Oktober konnte der erste Sieg errungen werden. Haslach II wurde mit 2 : 1 besiegt, im Vereinslokal Café Martinshof wurde dies gebührend gefeiert. In der Spielrunde 1969/70 stieg dann auch die 1. Mannschaft in den Spielbetrieb ein. Das erste Spiel wurde gegen Bad Rippoldsau mit 3 : 4 verloren. In diesem ersten Spieljahr war man meist Kanonenfutter für den Gegner und konnte nur einen Sieg gegen Oberwolfach II erringen.


Sportplatz-Einweihung

Am 1. und 2. August 1970 war es dann soweit. Der Fußballplatz in Kaltbrunn war fertig gestellt. Mit einem Pokalturnier für A-Jugend und aktive Mannschaften wurde der neue Sportplatz eingeweiht. Auch ein Damenfußballspiel zwischen den Mannschaften aus Schiltach und Lützenhardt lockte viele Zuschauer an. An diesem Wochenende konnte auch erstmals der Dusch- und Umkleideraum im Roßbergerhof benutzt werden. Duschraum und Sportplatzbau waren für die Gemeinde Kaltbrunn und den jungen Verein eine große Herausforderung und nur durch die Mithilfe aller fußballbegeisterten Mitglieder und Bürger der Gemeinde möglich. Ganz besonders zu danken sind dabei Bürgermeister Alois Armbruster, dem 1. Vorsitzenden Konrad Gruber und Schriftführer Bernhard Waidele.


Sommerfest und Vereinspokalturnier

Dass ein Fußballverein auch eine Menge Geld für seinen Spielbetrieb benötigt, musste man sehr bald feststellen. Um die Vereinskasse aufzubessern wurde im August 1971 zum ersten Mal ein Sommerfest mit Vereinspokalturnier durch- geführt. An dem Turnier nahmen Laienmannschaften aus Schenkenzell und Schiltach teil. Erster Pokalsiegerwurde die Mannschaft der Narrenzunft Schiltach. Dieses Sommerfest war ein großer Erfolg und bis 1999 ein fester Bestandteil im Vereinsleben geblieben.


Erste Rückschläge im jungen Verein

Im Oktober 1972 musste die A-Jugendmannschaft aus dem Spielbetrieb abgemeldet werden, Verletzungen und Spielerabmeldungen machten einen regulären Spielbetrieb unmöglich.
Ein noch schwererer Schlag für den Verein war der plötzliche Tod des Schriftführers und Mitbegründers Bernhard Waidele, der durch seinen beispielhaften Einsatz eine tragende Säule des jungen Vereins war.
Die nächsten Jahre waren sehr schwierig für den Verein, da auch die sportlichen Erfolge ausblieben. Ein Ergebnis der ersten Jahre ist als das “Hornberger Schießen” in die Vereinsgeschichte eingegangen. Mit nur 9 Spielern wurde ein Punktspiel in Hornberg mit 27 : 0 verloren.


Kleine Erfolge bringen wieder Hoffnung

Durch intensive Jugendarbeit konnte zur Spielrunde 1976/77 wieder eine A-Jugendmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Wie wichtig die Jugendarbeit für den Verein ist, sollten die nächsten Jahre zeigen.
Für die Spielrunde 1977/78 konnte erstmals auch eine 2. aktive Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet werden. Ein Jahr später nahm auch eine B-Jugendmann- schaft am Spielbetrieb teil, so dass erstmals 4 Mannschaften gemeldet waren. Dies war der Grundstein für den ersten großen sportlichen Erfolg des Vereins. Die A-Jugend wurde in der Spielrunde 1980/81 Meister ihrer Klasse und stieg in die nächst höhere Klasse auf.
Dieser Erfolg war nur Dank engagierter Arbeit von Trainer Siegfried Göhring und seinen Helfern möglich.
Auch bei den aktiven Mannschaften gab es kleine Erfolge. Die Zeiten da die meisten Spiele recht hoch verloren wurden waren vorbei und man ist für viele Mannschaften ein ernst zu nehmender Gegner.


AH-Mannschaft wird gegründet

Durch das Nachrücken vieler guter Jugendspieler in die aktiven Mannschaften verloren die Spieler der ersten Stunde ihren Stammplatz in der Mannschaft, und da der Spruch “Fußball ist unser Leben” immer noch aktuell war, wurde im Jahre 1982/83 eine AH-Mannschaft gegründet. Nach anfänglicher Durststrecke konnten dann in den letzten Jahren einige Erfolge bei verschiedenen Pokal- turnieren und Freundschaftsspielen errungen werden. Die AH-Abteilung ist ein fester Bestandteil im Vereinsleben des SC Kaltbrunn.


Geselligkeit wird großgeschrieben

Nicht nur auf dem Rasen war der Verein sehr aktiv, auch für die Kameradschaft wurde mit vielen Veranstaltungen gesorgt. Eine Weihnachtsfeier für alle Mitglieder und Freunde des Vereins ist fester Bestandteil jedes Jahres.
Für Abwechslung und Stimmung im Vereinsleben sorgen Ausflüge und die Maiwanderung. In den frühen Vereinsjahren wurden des Öfteren auch schon Orientierungsrallyes durchgeführt. Hierbei ging es weniger um Geschwindigkeit als mehr um Orientierungsgeschick sowie heimatkundliches als auch allgemeines Wissen.
Um sich während der Winter- und Sommerpausen fit zu halten, nehmen die Aktiven und AH-Mannschaft regelmäßig am Bezirkspokalturnier und an verschiedenen Hallenturnieren teil.
Als Episode am Rande sei erwähnt: Beim Ortenauer Fußballturnier im Jahre 1985 war im Offenburger Tageblatt der Name des kleinen KSC neben dem des mehrmaligen Deutschen Fußballmeisters Bayern München zu lesen.


Damen-Mannschaft nimmt Trainingsbetrieb auf

Nachdem einige junge Frauen und Fußballer-Bräute das Zuschauen am Rande des Spielfeldes satt hatten, fassten sie sich ein Herz und entschlossen sich, selbst dem runden Leder nachzujagen. Mit der Gründung einer Damenmannschaft im Jahre 1984 setzte sich auch beim SC Kaltbrunn die Gleichberechtigung durch. Die begeisterten jungen Frauen begannen alsbald in einem geregelten Trainings- betrieb Spiel, Technik und Regeln des Fußballsports zu erlernen. Beim KSC-Sommerfest 1985 kam die Damenelf dann zu ihrem ersten großen Auftritt. Gegen eine routinierte und spielerfahrene Auswahl aus Seedorf mussten unsere Damen zwar eine Niederlage einstecken, hatten sich jedoch mit einem 1 : 3 wacker geschlagen. Am 7. Oktober 1985 feierte unsere Damenmannschaft mit einem 3 : 1 über die Vertretung Lauterbach-Sulzbach den ersten Sieg. Weitere Freundschaftsspiele und Hallenturniere folgten. Im Laufe der Jahre machten sich bei der Damenmannschaft, wie bei den Aktiven der Herren ebenfalls feststellbar, Personalprobleme bemerkbar. Auf Grund von Spieleraustritten und Mangel an Nachwuchs musste die Damenelf im Jahre 1988 den Spielbetrieb wieder einstellen.


Eintrag in das Vereinsregister

Um das Haftungsrisiko nicht auf den Personenbereich der Vorstandschaft zu beschränken, wurde in der Generalversammlung am 6. Juni 1986 ein Antrag auf Satzungsänderung gestellt. Der Antrag auf Eintrag in das Vereinsregister wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. In einer weiteren Sitzung, am 22. März 1987, wurde die Satzungsänderung dann endgültig beschlossen, so dass einem Eintrag ins Vereinsregister nichts mehr im Wege stand. Seit 1987, dem 20-jährigen Bestehen des KSC, nennt sich der Verein “Sport-Club Kaltbrunn e.V.”


20 Jahre KSC

Das traditionelle Vereinspokalturnier im Juni 1987 stand ganz im Zeichen des 20-jährigen Bestehens des KSC. Während der Turniertage wurde in Erinnerung gerufen, weshalb König Fußball im November 1967 im Kaltbrunner Tal Einzug hielt. Fußballbegeisterten Fans und fußballspielenden Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich regelmäßig im Verein zu treffen. Der Wahlspruch, einer für alle und alle für einen, sollte verwirklicht werden. Alsdann wurde der Verein bei der Gründerversammlung aus der Taufe gehoben. In der Folgezeit wurden Höhen und Tiefen durchwandert; aus Misserfolg wurde Erfolg, wobei die A-Jugend mit dem errungenen Meistertitel aus der Spielrunde 1980/81 dem Verein den größten sportlichen Erfolg bescherte. Im Jubiläumsjahr war in der Regionalpresse immer wieder vom kleinen und großen KSC (Karlsruher Sport-Club), mit dem wir übrigens immer wieder in (Brief-) Kontakt stehen, die Rede. Unter der Rubrik “Der kleine Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen KSC aus dem Kinzigtal” stand die Schlagzeile, “Bei einem Schiri aus Offenburg reichen die Zuschauereinnahmen nicht für dessen Spesen”, womit die finanzielle Seite auf einen Punkt gebracht war. Hierauf wusste unser Vorstand zu antworten, “ansonsten gibt’s zwischen dem Kaltbrunner SC und dem Karlsruher SC kaum nennenswerte Unterschiede”.
Den Höhepunkt dieses Jubiläumspokalturniers bildete das Einlagespiel zwischen der Gründerelf 1967 und der Meister-A-Jugend aus dem Jahre 1981, wobei das Endergebnis nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Mit einem Damen-Kleinfeldturnier wurde das Sommerfest abgerundet. Bei Musik, Unterhaltung und guter Laune klang eines der schönsten Sommerfeste am Abend des Sonntags aus.


Beitritt zur “Kinzigtäler Spielgemeinschaft der Jugendfußballer”

Nachdem die Nachwuchssorgen nicht nur im Aktiven-, sondern auch im Jugendbereich ein immer ernsthafteres Ausmaß annahmen, wurden im Kinzigtal mehr und mehr Spielgemeinschaften gegründet. Wo innerhalb der Vereine Jugendmannschaften aus Personalnot nicht mehr gebildet werden konnten, wollte man mit den Spielgemeinschaften erreichen, den Nachwuchs am Ort zu halten.
So fasste die Vereinsführung im Jahre 1989 den Entschluss, der bereits bestehenden Spielgemeinschaft der Spvgg Schiltach und des TuS Kinzigtal beizutreten. Der Hauptzweck der Zusammenarbeit soll dem Halten und Sichern des Nachwuchses dienen. Außerdem wollte man der Verpflichtung der sozialen Aufgabe einer sinnvollen Freizeitgestaltung der Jugendlichen gerecht werden. Das Training, das unsere Kaltbrunner Jungkicker im August 1989 aufnahmen, fand, je nach Altersklasse, in Halbmeil oder Schiltach statt. Die B-Jugend (14 - 16 Jahre), die unter dem Namen SG Kaltbrunn gemeldet wurde, hatte es in der nun folgenden Meisterschaftsrunde nicht leicht. Sie musste mit der Belegung des vorletzten Tabellenplatzes auch prompt einiges Lehrgeld bezahlen. Trotz allem hat sich bewiesen, dass nur auf solche Weise der Nachwuchs bei der Stange gehalten werden kann. Da der Nachwuchs die Existenzgrundlage des Vereins darstellt, kann und darf auf die Jugendarbeit nicht verzichtet werden.


Duschraumerweiterung

Wie sich unsere “ersten” Spieler noch erinnern, gab es zu Beginn unseres Spielbetriebs an vielen Spielstätten noch keine Duschgelegenheit. Vielerorts mussten sich die Fußballer an größeren Waschtrögen und teils sogar im Bach des Fußballschmutzes entledigen. Ab August 1970, mit der Einweihung des Sportplatzes konnte der neu eingerichtete Umkleide- und Duschraum benutzt werden. Für damalige Verhältnisse schon eine recht zweckmäßige und komfortable Einrichtung. Durch Teilnahme mehrerer Mannschaften am Spielbetrieb, wurde die Räumlichkeit im Laufe der Zeit zu klein. Der Initiative unseres damaligen 2. Vorsitzenden, Hans Finkbeiner, ist es zu verdanken, dass im Jahre 1984 die Erweiterung des Duschraumes in Angriff genommen wurde. In großzügiger Eigenleistung der Vereinsmitglieder wurden so ein neuer Umkleideraum, eine Schiedsrichterumkleide und eine Duschraumvergrößerung errichtet. Auch den damaligen Bauhofmitarbeiter und der Gemeinde sei hier nochmals für tatkräftige und finanzielle Unterstützung gedankt.


Sportplatz und Jahrhunderthochwasser

Unser Sportplatz war schon immer Sorgenkind Nummer eins. So erfüllten die Ausmaße des Spielfeldes gerade die Mindestanforderungen. Immer wieder gehegte Wünsche nach Vergrößerung des Feldes konnten bis heute nicht realisiert werden. Der anfänglich schöne Rasen verschwand mehr und mehr. In Eigenarbeit wurde der Sportplatz von Zeit zu Zeit wieder hergerichtet, um ihn in einigermaßen bespielbarem Zustand zu halten. Am 15. Februar 1990 überraschte die Gemeinde ein Jahrhunderthochwasser. Große Flächen des Spielfeldes wurden hierbei durch reißendes Wasser und angeschwemmtes Geröll stark beschädigt.
Der Spielbetrieb musste vorübergehend eingestellt werden. Ein Trainingsbetrieb war nur noch eingeschränkt möglich. Mit großem Aufwand und finanziellen Mitteln der Gemeinde wurde der Sportplatz wieder saniert. Besonderer Dank gilt den Herren Konrad Gruber und Fritz Herrenknecht, die sich persönlich für die Sanierung eingesetzt haben. Ihnen ist es zu verdanken, dass später wieder auf relativ guten Platzverhältnissen Fußball gespielt werden konnte.


25-jähriges Vereinsjubiläum des SC Kaltbrunn

In der Zeit vom 27. - 29. Juni 1992 feierte der SC Kaltbrunn unter großer Anteilnahme der Vereine und Bevölkerung sein 25-jähriges Vereinsjubiläum im großen Festzelt in Kaltbrunn.

Die Festlichkeiten begannen am Samstag, 27. Juni 1992 mit einem großen Festbankett. Neben den offiziellen Grußworten, Reden und Regularien trugen der Musikverein Schenkenzell, die Trachtengruppe des TV Schenkenzell und der Gesangverein Frohsinn zur Unterhaltung bei.
Neben den vielen Ehrungen wurden die Gründungsmitglieder mit der Silbernen Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums hat der SC Kaltbrunn eine Festschrift aufgelegt in der die wechselvolle Geschichte des kleinen Kaltbrunner Vereins nochmals zu verfolgen ist. Das Festbankett war gut besucht und klang mit Unterhaltungsmusik des Musikvereins Schenkenzell zu später Stunde aus.

Die Festlichkeiten am Sonntag, 28. Juni 1992 wurden mit einem Festgottesdienst im Festzelt begonnen. Der Gottesdienst wurde mitgestaltet durch den Kirchenchor Wittichen und den Frohsinn Kaltbrunn.

Zum anschließenden Frühschoppenkonzert spielte der Musikverein Schenkon von der Patengemeinde am Sempacher See (Schweiz).
Um 14.00 Uhr fand ein Jugendspiel statt und um 15.30 Uhr zeigten die Männer der ersten Stunde nochmals in einem “Nostalgiespiel” gegen eine “Kinzigtal- Promi-Elf” ihr Können. Die Kinder wurden nachmittags durch den bekannten Kinderunterhalter Billy sowie der großen “Knaxburg” unterhalten.
Um 18.00 Uhr fand die Auslosung der großen Tombola statt und anschließend fand der eigentliche Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung statt. Die 6-Mann- Kapelle “Grinde-Buewe” verstand es ausgezeichnet, die Stimmung im gut besetzten Festzelt anzuheizen. Bis spät in die Nacht wurde bei bester Laune getanzt und geschunkelt.
Das Jubiläumswochenende klang am Montag, 29. Juni 1992 mit einem unterhaltsamen Abschlussabend für die vielen fleißigen Helferinnen und Helfern aus und war ein Meilenstein in der Geschichte des SC Kaltbrunn.


Kaltbrunn zieht aktive Mannschaft aus Spielbetrieb

Auf Grund Spielermangels wurde es in den Folgejahren immer schwieriger zwei schlagkräftige Mannschaften ins Rennen zu schicken. Auch die Trainersuche gestaltete sich auf Grund der dünnen Spielerdecke als immer schwieriger. So kam es wie es kommen musste und die 2. Mannschaft bestritt am 02.06.1996 ihr letztes Punktspiel gegen den SV Oberwolfach. Eine 18-jährige Ära ging zu Ende.
Nur ein Jahr später musste man auch die 1. Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden. Mangels aktiver Spieler konnte der SC Kaltbrunn nach 28 Jahren Zugehörigkeit zur Kreisliga B, Kinzigtal keine Mannschaft für den Spielbetrieb der Saison 1997/98 melden. Trotz der wenigen sportlichen Erfolge war man in Kaltbrunn immer Stolz auf die Vereinsgeschichte, hatte man doch trotz bescheidenen finanziellen Möglichkeiten, der geographisch ungünstigen Lage, des kleinen Sportplatzes und anderen Schwierigkeiten fast 30 Jahre lang ununterbrochen in der Kreisliga gespielt und war zu einer Institution geworden. Mehr noch: Ab der Spielrunde 1977/78 bis zum Ende der Saison 1995/96 nahm gar eine Reservemannschaft ebenfalls ununterbrochen am Spielbetrieb im Kinzigtal teil. Der kleine Ort Kaltbrunn war seit Jahren immer auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs angewiesen, da es im Tal auch keine zahlungskräftigen Sponsoren gibt, die auswärtige Spieler hätten anlocken können.
Da einige ältere, verdiente Spieler aus privaten und auch aus Altersgründen die Fußballerkarriere beendeten, waren die Lücken die durch die geburtenschwachen Jahrgänge entstanden sind, nicht mehr zu stopfen.
Schweren Herzens musste sich die Vorstandschaft entschließen, im Sommer 1997 auch die 1. Mannschaft vom aktiven Spielbetrieb zurückzuziehen.
Somit ging in Kaltbrunn eine lange Ära zu Ende, die dem kleinen Verein viel Sympathie und Zustimmung gebracht hatte. Trotzdem rollte in der Saison 1997/98 der Ball in Kaltbrunn weiter. Außer der AH-Mannschaft hatten eine B- und eine C-Jugend am Spielbetrieb teilgenommen.


30-jähriges Vereinsjubiläum des SC Kaltbrunn

Im Jahre 1997 feierte der SC Kaltbrunn, im Umfeld auch gerne “kleiner KSC” genannt, das 30-jährige Vereinsjubiläum. Auf der einen Seite wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert, auf der anderen Seite musste man für die kommende Spielrunde den aktiven Spielbetrieb einstellen, da einige Spieler ihre Laufbahn beendeten. Als klar war, dass der KSC keine Mannschaft in der Spielrunde 1998/99 stellen konnten wechselten einige Spieler den Verein Richtung Spvgg. Schiltach, FC Wolfach und den FC Kirnbach und die restlichen gönnten sich eine Spielpause. Dies war wohl die schwärzeste Stunde des kleinen Vereins, der rund 200 Mitglieder zählt. Die Gründe hierfür waren schnell gefunden, zum einen hatte man Nachteile demographischer Natur, da Kaltbrunn, eine Teilgemeinde von Schenkenzell, nur rund 250 Einwohner zählt, und sehr abgelegen liegt. Deshalb hat man auch in der Kreisliga B (Kinzigtal) sehr weite Wege zu den Auswärtsspielen. (bis ca. 60 km einfache Strecke) Man war immer auf Spieler aus Schenkenzell und Kaltbrunn angewiesen, wobei Schenkenzell eine Handballhochburg ist. Auswärtige Spieler scheuten die weite Anfahrtswege und den recht kleinen Hartplatz.
Angefangen hatte das Dilemma mit der Abmeldung (aus personellen Gründen) der Reservemannschaft in der Saison 1996/97. Wie wichtig eine Reservemannschaft, bzw. eine zweite Mannschaft ist belegt dies. Der einzige Hoffnungsträger war, dass man noch zwei Jugendmannschaften hatte (A-Jugend und D-Jugend).

Im Frühjahr 1998 versuchten die 3 Initiatoren, Stefan Mäntele, Hans-Harald Mayer und Karl Gebele wieder eine Mannschaft für den aktiven Spielbetrieb ins Rennen zu schicken. Viele Gespräche wurden mit ehemaligen KSC-Spielern geführt, aber die Bereitschaft der Spieler wieder zum Heimatverein zurückzukehren war noch nicht gegeben. Es wurden auch viele Gespräche mit “fremden” Spielern und einem potentiellen Trainer geführt. Doch es war noch zu früh. Auf der einen Seite enttäuscht, dass man es nicht geschafft hatte für die Spielrunde 1998/99 einen Mannschaft zu formieren, auf der anderen Seite motiviert dieses Vorhaben im nächsten Jahre zu intensivieren und früher anzugehen, machten sich die 3 Initiatoren im Winter 1999 wieder ans Werk und dieses Mal war das Bemühen von Erfolg gekrönt. Zuerst wurden die Gespräche mit dem vorher erwähnten Trainer aufgenommen und der erklärte sich bereit eine noch zu formierende Mannschaft in der Saison 1999/2000 zu trainieren. Das Trio zeigte sich über diesen Teilerfolg erfreut und motiviert und der nächste Schritt war es, die ehemaligen Spieler des SC Kaltbrunn wieder zu ihrem Heimatverein zurückzuholen. Nach vielen zum Teil langwierigen Gesprächen waren bis auf einen Spieler alle bereit in der neuen Saison ihre Fußballschuhe für den KSC zu schnüren. Nur wurden die Spieler reaktiviert, die damals im Sommer 1997 ihre Kickschuhe an den Nagel gehängt hatten. Auch hier hatte man den gewünschten Erfolg und nun hielt man noch Ausschau nach jungen, talentierten Spielern. Am Ende hatten die 3 Verantwortlichen insgesamt einen Spielerkader von 20 Mann, wovon zwei Jugendspieler waren, die jedoch nur im äußersten Notfall spielten.

Der nächste Schritt, der Wechsel der aktiven Mannschaft in den Württembergischen Fußballverband wurde von Stefan Mäntele, dem jetzigen 2. Vorsitzenden des kleinen Vereins, angepackt. Am Anfang hielten viele dies für ein Luftschloss, doch mit eisernem Willen und nach zahlreichen Telefonaten mit dem Südbadischen Fußballverband und dem Württembergischen Fußballverband stellte man den schriftlichen Antrag auf “spieltechnischen Anschluss” und nach zähem Schriftverkehr mit der WFV Geschäftsstelle und mit den damit verbundenen Regularien erhielt man letztendlich am 20. Juli 1999 die endgültige Zusage im kommenden Spieljahr in der Kreisliga B Staffel 2 des Bezirks Nördlicher Schwarzwald zu spielen. Diese Verhandlungen dauerten insgesamt über 4 Monate.

Letztendlich zeigte das überglückliche Trio auch danach Verantwortung, indem Stefan Mäntele das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm, Hans-Harald Mayer als Co-Trainer für die Spielrunde fungierte und Charly Gebele das Amt des Spielführers übernahm. Auch war es den Dreien zu verdanken, dass man nur ein Jahr später auch wieder eine Reservemannschaft anmelden konnte. Auch hier hat sich deren Engagement bezahlt gemacht.

Viele Einheimischen, Fans, Verantwortliche und natürlich die Mannschaft waren gespannt, wie sich die neu formierte Truppe schlagen würde. Keiner hätte mit so einem Erfolg gerechnet und so feierte man im ersten Spieljahr die Vizemeisterschaft und spielte in den Relegationsspielen zuerst gegen Kickers Lützenhard, die man auf neutralem Boden schlagen konnte und nur eine Woche später musste man eine unglückliche Niederlage gegen den VFB Lombach hinnehmen und verpasste somit den Aufstieg. In der nächsten Saison machte man es besser und schaffte auf Anhieb die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg. Dies war der größte Vereinserfolg.